Klabri’s Kaokoland Tour mit Van Zyl’s Pass

January 20, 2017 |

Wir, Silvia und Erwin aus Österreich, wollten als Selbstfahrer in den entlegenen Nordwesten Namibias. Für diese Tour suchten wir einen erfahrenen und kompetenten Guide. Wir entschieden uns für Klabri’s Safaris.

 27. Mai 10:35 Ankunft Flughafen Windhoek

Endlich da, Klaus wird uns abholen. Wie wird er wohl sein? Werden wir uns verstehen? Ja, wir werden, das war uns bald nach der herzlichen Begrüßung klar.

… also dann, bis zum 5. in Okanguati …

 05. Juni 09:30 Treffpunkt in Okanguati

Wir waren früh von den Epupa Fällen aufgebrochen um genügend Zeit zu haben die morgendliche Schönheit der Landschaft zu genießen und sie auch fotografieren zu können. Dann Okanguati (nicht außen herum, sondern gleich mitten durch) ein kleiner Schock – die Menschen, die Armut und die sichtbar negativen Auswirkungen der Urbanität. Wir waren ziemlich gespannt; was erwartet uns jetzt?

Vorbei an der Medical Clinic … da stand er auch schon, der silbergraue Land Cruiser und Klaus am Kühler lümmelnd, stilecht mit Cowboyhut. Echte Freude über unser Wiedersehen. Jetzt lernten wir auch Brigitte kennen, seine gute und bessere Hälfte. J

Dann ging’s erst einmal ans Umpacken, Teile der Campingausrüstung wanderten in unseren Wagen. Klaus ist perfekt organisiert. Unsere letzten angesprochenen Bedenken waren gleich ausgeräumt, Wünsche und Vorstellungen passten perfekt zusammen. Die Informationen zur ersten Etappe waren kurz und bündig: um noch vor Sonnenuntergang im Camp Site anzukommen sollen wir rasch aufbrechen, es sind zwar nur 75 km, aber die Strecke hat es in sich. Er gab uns noch ein Sprechfunkgerät um während der Fahrt direkten Kontakt halten zu können und los ging’s!

Die Landschaft wechselte ständig, erst Mopanewälder, dann Buschland, vereinzelte Kuhherden. Wir fuhren auf die westlichen Bergketten zu, hügelauf, hügelab. Es wurde immer steiler und steiniger, dazwischen riesige Fels-formationen und sandige Riviere. Nach 6 Stunden konzentrierter Fahrt und vielen Fotostopps erreichten wir unser erstes Etappenziel „Van Zyl’s Pass Camp Site“. Einsam und schön gelegen, wir waren die einzigen Gäste. Unter Anleitung und Hilfe schafften auch wir Laien den Aufbau und die Einrichtung unseres – wie sich herausstellte – Luxuszeltes (3×3 m und auch mit 1,80 m kann man drinnen aufrecht stehen). Fasziniert beobachteten wir den Aufbau der perfekt ausgestatteten „Küche“ und des Dining Bereiches, samt Beleuchtung und Dekoration. Danach saßen wir gemütlich auf den Campingsesseln, die Zehen im noch warmen Sand und genossen, aus geschliffenen Gläsern perfekt im Stil, unseren ersten gemeinsamen kühlen Sundowner. Und dann entpuppten sich Brigitte und Klaus auch noch als begeisterte Köche und Gourmets. Wir waren begeistert und nach diesem ersten Tag auch 100 % sicher: wir hatten die richtigen Partner für unsere Tour gefunden!

 06. Juni 09:30 Abfahrt

Wir waren zeitig auf. Zum Frühstück gab es alles, was das Herz begehrt, inklusive starken, frischen Kaffee. Danach wurde das Lager abgebaut und alles in unsere Autos verstaut.

Heute stand er uns bevor; der Van Zyl’s Pass. Durch eine schöne Landschaft aber extremstes Gelände ging es zentimeterweise voran. Klaus kennt so ziemlich jeden einzelnen Felsen, jeden Abbruch und jede Kante, jede tiefe Stelle oder uneinsehbare Kurve und er dirigierte uns souverän darüber hinweg oder daran vorbei. Dann, nach knapp 3 Stunden hatten wir die schwierigsten 10 km unserer Strecke gemeistert – ohne Pannen und ohne Probleme! Wir standen am höchsten Punkt und hatten eine atemberaubende Sicht auf das vor uns liegende Marienflusstal. Wir fielen uns in die Arme, hüpften wie die kleinen Kinder und beglückwünschten uns, nur den Prosecco verschoben wir auf den Abend! Laut Klaus war die Abfahrt ins Tal, nach dem was wir bereits hinter uns hatten, nicht mehr so schlimm, aber natürlich muss man vorsichtig sein. Nur so viel dazu – wir „trugen“ die Autos hinunter! Durch das breite Marienflusstal ging es auf rotem Sand geradewegs nach Norden. Wir hielten staubbedingt großen Abstand, blieben aber in ständiger Verbindung über den Sprechfunk. Die Wüstenlandschaft war großartig, die seitlichen Bergketten wuchsen, wechselten Form und Farbe und trotz der Trockenheit sahen wir viele Wildtiere. Brigitte und Klaus teilten ihr umfangreiches Wissen über Land und Leute mit uns. Am späten Nachmittag kamen wir müde, staubig und glücklich im „Okarohombo Camp Site“ an. Der Platz ist ein Traum und wir waren wieder ganz alleine da. Unser Zelt war ziemlich schnell und ohne Hilfe aufgebaut (jetzt waren wir ja schon Profis J) und dann ab zur Dusche – herrlich heiß. Gepflegtes Dinner unter dem unbeschreiblich eindrucksvollen südlichen Sternenhimmel.

7. Juni 08:00 Frühstück

Üppig. Eine Erkundung der näheren Umgebung war geplant, ansonsten ein Tag zum erholen. Aber Klaus erzählte uns, dass es eine Möglichkeit gäbe im Flussbett des Marienflusses bis an den Kunene zu fahren. Er selbst kannte diese Strecke noch nicht, hatte aber ein Glitzern in den Augen und wir waren sowieso gleich freudig dabei. Wieder waren wir bis am späten Nachmittag unterwegs aber jeder staubige Meter war es wert diese einsame, unberührte, schöne Gegend zu erkunden.

 08. Juni 10:00 Abfahrt

Frühstück, Abbau, Verstauen – schon Routine!

Auf anderer Strecke fuhren wir durch das Marienflusstal nach Süden. Der Sand erst rot, dann gelb, dann wieder rot, endlose Weiten, die Berge in der Ferne. Langsam wechselte die Savanne in lockeres Buschland, es wurde steiniger und ging hügelauf. Die Wildtiere verschwanden und beim Abzweig an der „Red Drum“ sahen wir zum ersten Mal eine große Ziegenherde. Danach ging es felsig und steinig durch die Berge. Teilweise „trugen“ wir die Autos wieder über die scharfkantigen Felsen – na ja, auch schon Routine J. Am Nachmittag Ankunft im schönen „Marble Camp Site“ – aber wir waren nicht mehr alleine, auch andere (ganze zwei) wussten ob der Schönheit dieser Gegend! Als wäre es geplant, bekamen wir während unseres opulenten Dinners und danach immer wieder Besuch einer neugierigen Zibetkatze.

 09. Juni 10:00 Abfahrt

Frühstück, Abbau, Verstauen und viel Spaß und Blödeleien, dann vor der Abfahrt nochmals kurz zum Steinbruch, um den schönen Ausblick im Morgenlicht zu genießen.

Einsame Landschaften, endlos weite Wüstenhochebenen, verwehte Sanddünen an steilen Felshängen und trotz der trockenen Kargheit immer wieder Wildtiere, einzeln oder in Gruppen. Dann endlich das Hoarusib Rivier und gleich am Beginn, zwischen hohen Akazienbäumen und dichtem Salvatore Busch unsere ersten Wüstenelefanten! Das „Purros Camp Site / Nagatutanga Camp“ ist sehr weitläufig, aber Klaus kennt die schönsten Plätze und da wir früh genug ankamen übernachteten wir in schönster Lage.

 10. Juni 08:00 Abfahrt

Da wir über Amspoort und durch das landschaftlich einmalig schöne Hoanib Rivier fahren wollten, mussten wir sehr zeitig aufbrechen. Der Abbau und das Verstauen lief trotz der Frühe und vor allem der Kälte – es hatte gerade einmal 2 Grad – wie am Schnürchen, das Frühstück am Feuer schmeckte ausgezeichnet, die klammen Finger wärmten wir uns am Kaffee.

Wir fuhren erst durch das Hoarusib Rivier nach Süden, es wurde grüner und plötzlich war das Wasser da. Wir querten den Fluss immer wieder, hinter jeder Biegung erlebten wir neue faszinierende Ausblicke und immer wieder Tiere. Das Tal wurde enger, die Felsen rückten näher, wir fuhren im Fluss durch ein hochaufragendes Felsentor, bewacht von einer Gruppe Paviane, dahinter weitete sich die Landschaft, das Wasser versiegte, das Grün wich dem Sand. Wir verließen das Tal, jetzt ging es stetig bergan, die Weite, die Wüste hatte uns wieder. Endlos am Hochplateau, ständig wechselnde Farben, Bergketten am Horizont. Dann, gänzlich unerwartet, der Abbruch, das Tal, wir waren im Hoanib Rivier dem wir nun nach Osten folgten. Wir sahen viele Tiere aber leider weder die Wüstenelefanten noch die Wüstenlöwen, trotzdem war dies einer der schönsten Abschnitte unserer Tour. In Sesfontein – die Zivilisation hatte uns wieder – wurde getankt und kurz vor Sonnenuntergang erreichten wir die „Khowarib Lodge“, wo wir den letzten gemeinsamen Abend verbrachten.

11. Juni 09:30 Abschied von Brigitte und Klaus

Die Khowarib Lodge war eine luxuriöse Unterkunft als Tour Abschluss. Aber obwohl wir beide keine Camper sind, hätten wir unsere Tour in dieser Weise noch gerne einige Tage fortgesetzt – es war einfach perfekt und wir hätten keine besseren Partner für uns finden können!

Vor unserem Abflug Ende Juni trafen wir uns noch einmal. Der Abschied fiel uns besonders schwer. Wir waren als Gäste gekommen und gingen als Freunde!

Comments are closed.